Aktuelle Daten
Einwohner: 2.180 (Stand: 31.10.2015)
Fläche: 15,22 km²
Seehöhe: 358 m
Katastralgemeinden: Hofstätten, Pirching, Wetzawinkel und Wünschendorf.
Die heutige Gemeinde Hofstätten an der Raab entstand 1968 durch Zusammenlegung der ehemaligen selbständigen Gemeinden Hofstätten, Wetzawinkel und Wünschendorf-Pirching.
Der linksseitige Terrassenrand des Raabtales im Bereiche der Gemeinde Hofstätten war schon früh besiedelt. Während der Römerzeit führte hier eine Straße von Gleisdorf kommend in südöstliche Richtung. Auf eine ursprünglich slawische Siedlung deutet der Ortsname Wünschendorf hin, der 1265/67 als Wunscheydorf überliefert ist. In der selben Quelle werden auch Pirching als Pyrcharn, Wetzawinkel als Wetzleinswinchel und Hofstätten nach dem Gründer des Dorfes als Dietrichhofstätten genannt.
Die überlieferung weiß von einer Seuche, die "ungarische Krankheit", zu berichten, die 1659 in der Pfarre Gleisdorf grassierte und auch in Hofstätten unzählige Todesopfer forderte. Die Befallenen hatten "spannlange Würmer", die bis ins Hirn vordrangen und den Tod verursachten. Heute erinnert eine Pestsäule an diese Epidemie.
Die Landschaft der Gemeinde prägen vor allem auch eine Reihe von Kapellen und Bildstöcken. Hervorzuheben ist die an der Bundesstraße in Pirchingberg stehende Hartl-Kapelle, die 1893 an der Stelle eines schon 1646 genannten Kreuzes errichtet wurde. Die Haidinger Kapelle in Wetzawinkel wurde 1828 als Dank für die Fertigstellung des Hofgebäudes des nahen Landwirtes errichtet.
Die Volksschule Wetzawinkel geht auf eine Gemeindeschule zurück, die 1813 in einem Privathaus errichtet wurde und durch mehrere Jahrzehnte von der Lehrerfamilie Riedler betreut wurde. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts besuchten jährlich rund 100 Kinder den Unterricht. Ein erstes eigenes Schulhaus wurde erst 1886/87 errichtet, dem mehrere Umbauten in den folgenden Jahrzehnten folgten. 1967 begann die Gemeinde mit dem Bau eines neuen, weitläufig angelegten Volksschulgebäudes am Pirchingberg. Infolge des während der Bauarbeiten beschlossenen Schulorganisationsgesetzes, nach dem Schüler nach der 4. Klasse die Hauptschule oder ein Gymnasium besuchen sollten, erwies sich die geplante Schule als zu groß, so dass die Gemeinde den Rohbau dem Land Steiermark zur Errichtung einer landwirtschaftlichen Fachschule überließ. Gleichzeitig begann 1970 die Planung und die Realisierung einer völlig neuen Volksschule am alten Standort, die Anfang 1972 ihrer Bestimmung übergeben und 1992/93 saniert und ausgebaut wurde. Zum Schulsprengel gehören heute Teile der Gemeinden Hofstätten und Nitscha. In den letzten Jahren etablierte sich die Volksschule Wetzawinkel zu einem kulturellen Zentrum ihres Einzugsgebietes.
Die Freiwillige Feuerwehr Hofstätten wurde im Jahre 1949 gegründet und im darauffolgenden Jahr ein Rüsthaus errichtet, das 1951 seiner Bestimmung übergeben werden konnte. Nach einem Zubau im Jahe 1980 wurde das Rüsthaus letztmals 1994 ausgebaut.
Das heutige Gemeindeamt Hofstätten wurde Ende 1972 in Wünschendorf eröffnet; der Gemeindekindergarten konnte im Herbst 1975 in Pirching seiner Bestimmung übergeben werden.
Die ursprünglich als Volksschule geplante Anlage der heutigen Obstbaufachschule Gleisdorf am Pirchingberg wurde als Rohbau dem Land Steiermark übergeben, das hier schließlich eine landwirtschaftliche Fachschule errichtete, die Anfang Jänner 1972 eröffnet werden konnte. Seit 1980 absolvieren hier die Schüler neben ihrer schulischen Ausbildung auch eine Praxis auf einem Obstbaubetrieb. Mit der Errichtung eines eigenen Werkstättengebäudes 1985/86 wurde eine Prüfstation für Pflanzenschutzgeräte eingerichtet, die von Obst- und Weinbauern der Region genutzt werden kann. Seit 1997 verfügt die Schule über ein Beratungslabor zur kreativen Produktentwicklung und Qualitätsverbesserung von Wein- und Obstprodukten. Für Absolventen der Fachschule wird seit 1994 ein umfangreiches Seminarangebot angeboten. Neuerdings widmet man sich dem EU-Ausbildungsprojekt "Bio-Obstbau".
Anfang Dezember 1981 konnte das Teilstück Gleisdorf/West-Gleisdorf/Süd (Wünschendorf) der Südautobahn seiner Bestimmung übergeben werden, wodurch auch für Wünschendorf selbst eine merkliche Verkehrsentlastung merkbar wurde. Ein Jahr später war die Südautobahn bis Obergroßau befahrbar. Nach ersten Planungen Anfang der 1980er Jahre wurde die Bundesstraße B68 (Feldbacher-Straße) im Sommer 1994 verlegt. Diese Maßnahme brachte vor allen den Dörfern Pirching und Hofstätten eine merkliche Entlastung. In Pirching entstand in der Folge ein Dorfplatz mit Brunnen und einem 1722 anläßlich einer Seuche errichteten Bildstock. Die Anlage wurde im August 1995 ihrer Bestimmung übergeben.
Besonders augenfällig ist der rasche Zuzug von Betrieben, die die hier in den 1980er Jahren geschaffene, verkehrsmäßig günstig gelegene Industriezone zu nutzen suchen.
(Nach Dr. Robert Hausmann, Universität Graz - Institut für Geschichte)